Immunhistologie
Einsatz von Antikörpern
Durch die Immunhistologie werden Gewebestrukturen mithilfe von Antikörpern, die spezifisch an diese Strukturen binden, sichtbar gemacht.
Unterschieden werden die Immunhistochemie (IHC) und die Immunfluoreszenz (IF)
Bei der Immunhistochemie werden Antikörper eingesetzt, die spezifisch an Moleküle im Gewebe binden. Diese werden wiederum mit Antikörpern inkubiert, die an Determinanten des Primärantikörpers binden und ihn über eine Farbreaktion sichtbar machen. Häufig werden noch zusätzliche Brückenantikörper eingesetzt, die den Primärantikörper mit dem Enzym-tragenden Antikörper, der für die Farbreaktion verantwortlich ist, verbinden (z.B. bei der APAAP-Methode).
Die Immunhistochemie ermöglicht eine spezifische Erkennung von Zellen, die durch die weniger spezifischen histochemischen Färbungen nur eingeschränkt gelingt. So lassen sich zum Beispiel Epithelzellen, Melanozyten und unterschiedliche Subpopulationen von Lymphozyten mit Hilfe immunhistochemischer Methoden gut voneinander abgrenzen. Am häufigsten kommen immunhistochemische Untersuchungen bei Tumoren zum Einsatz, um die spezifische Erkennung und Ausdehnung zu erleichtern.
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Die direkte Immunfluoreszenz kommt vor allem bei bullösen Dermatosen und Autoimmunkrankheiten zum Einsatz. Nachgewiesen werden Niederschläge von IgG, IgM, IgA, Komplement (C3) oder Fibrin. Der Nachweis erfolgt über Antikörper, die spezifisch gegen diese Immunkomponenten gerichtet und mit einem Fluoreszenz-Farbstoff markiert sind. Für diese Untersuchung sind Gefrierschnitte erforderlich, die am Kryostaten hergestellt werden. Da die nachzuweisenden Niederschläge durch Formalin zerstört werden, dürfen die Gewebeproben nicht in Formalin fixiert werden. Für den Versand der Proben für die Immunfluoreszenz können Röhrchen mit einem dafür entwickelten Transportmedium angefordert werden. Der Versand sollte möglichst nicht über das Wochenende oder kurz vor den Feiertagen erfolgen, damit das Gewebe zeitnah im Labor ankommt und eingefroren werden kann.
Für die Routinehistologie sollte ein gesondertes Biopsat entnommen und wie üblich in Formalin fixiert werden, da die Beurteilbarkeit von unfixiertem Gewebe stark eingeschränkt ist.
Weiterführende Untersuchungen im Bereich der Immunfluoreszenz (u.a. ELISA) werden in Zusammenarbeit mit dem Autoimmunlabor der Universitäts-Hautklinik Lübeck durchgeführt.