Histochemie

Die Histochemie nutzt spezifische chemische Reaktionen von Farbstoffen mit Gewebekomponenten aus, um diese besser erkennbar zu machen.

Hämatoxylin-Eosin-Färbung

Die HE-Färbung hat sich als Routinefärbung durchgesetzt, da sie einen besonders guten Kontrast zwischen basophilen und acidophilen Gewebestrukturen gewährleistet. Der blaue kationische Metallkomplexfarbstoff Hämatoxylin färbt anionische Biopolymere (DNA im Zellkerne, RNA, Glykosaminoglykane), das rote anionische Eosin kationische Proteine (Zytoplama, Kollagen, Muskeln und Nerven).

 

Die Inkubation mit Hämatoxylin dauert 6 bis 8 Minuten. Anschließend wird die Färbung durch kurzes Eintauchen der Objektträger in eine alkoholische HCl-Lösung differenziert (Hämatoxylin wird vom Zytoplasma entfernt). Nach Wässerung der Objektträger für 5 Minuten in fließendem Leitungswasser folgt die Gegenfärbung mit Eosin für 1 bis 2 Minuten.

PAS-Reaktion

Vor allem zur Darstellung von Pilzmaterial (die Zellmembran der Pilze wird tiefrot gefärbt). Darüber hinaus kommen auch Glykogen, Fibrin und Basalmembranen gut zur Darstellung.

Alzianblau-Färbung

Blaue Anfärbung saurer Mukopolysaccharide zum Nachweis einer Muzinvermehrung bei entzündlichen Erkrankungen (z.B. Lupus erythematosus, Granuloma anulare) und Neoplasien (z.B. Basalzellkarzinom). Am Zentrum für Dermatopathologie Freiburg in der Regel mit der PAS-Reaktion als Alzian-PAS-Färbung kombiniert.

Seltener eingesetzte Färbemethoden

Giemsa-Färbung (u.a. Lila-Färbung von Granula von Mastzellen, rote Anfärbung von Leishmanien), Chloracetat-Esterase-Färbung (u.a. rote Darstellung von Mastzellen), Elastica-Färbung (schwarze Anfärbung elastischer Fasern), Kossa-Färbung (schwärzliche Färbung elastischer Fasern), Berliner-Blau-Färbung (blaue Anfärbung von Hämosiderin), Gomorifärbung (schwarze Anfärbung von Pilzen), , Ziehl-Neelsen-Färbung (rote Anfärbung von Mykobakterien), Fite-Färbung (rote Anfärbung von Mykobakterien), Kongorot-Färbung (grünliche Färbung von Amyloid im polarisierten Licht).