Mikroskopisch kontrollierte Chirurgie


Bei der dermatopathologischen Untersuchung geht es nicht um die Diagnose allein. Gerade bei malignen Tumoren ist die Information ebenso wichtig, ob der Tumor durch den chirurgischen Eingriff vollständig entfernt wurde. Um dies zu überprüfen, werden die Schnittränder auf Tumorreste untersucht. Vom Chirurgen wird das Präparat darüber hinaus häufig mit einem Faden markiert, damit im Falle randbildender Tumoranteile deren genaue Lokalisation angegeben werden kann, um eine gezielte Nachexzision zu ermöglichen.

 

Für eine möglichst zuverlässige Überprüfung der Schnittränder stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Grundsätzlich müssen parallele Querschnitte durch das gesamte Präparat von Randschnitten zu allen Seiten und zur Tiefe unterschieden werden. Bei Querschnitten wird nicht die gesamte Außenfläche dargestellt. Dies kann zu falsch negativen Ergebnissen und damit zu Tumorrezidiven führen. Dagegen wird bei der kompletten Randschnittdiagnostik die Tumorarchitektur nicht dargestellt, was insbesondere bei melanozytären Tumoren die Diagnose beeinträchtigen kann. Zudem werden knapp exzidierte Tumoranteile häufig angeschnitten, was zu falsch positiven Resultaten und damit zu unnötigen Nachexzisionen führt. Unabhängig von der gewählten Methode sind Tumorausläufer nicht immer erkennbar und Rezidive nicht sicher auszuschließen. Dennoch wird durch die genaue histopathologische Schnittrandkontrolle das Rezidivrisiko deutlich gesenkt.

Literatur u.a.:

Weyers W. Histographische Schnittrandkontrolle. Anspruch und Wirklichkeit. Hautarzt 2007; 58: 746-752.

Vortrag:

Schnittrandkontrollierte Chirurgie, 2007