Molekulare Diagnostik

Die Molekularpathologie hat in den vergangenen Jahrzehnten einen rasanten Aufschwung genommen. Mit neuen molekularen Techniken lassen sich viele Erreger zuverlässiger nachweisen, als dies mit herkömmlichen histologischen oder mikrobio-logischen Techniken der Fall war, und viele Neoplasien weisen charakteristische molekulare Aberrationen auf. Darüber hinaus kann der Nachweis molekularer Veränderungen, die bei der Entwicklung maligner Tumore eine Rolle spielen, für die Therapie genutzt werden, indem entsprechende Stoffwechselwege gezielt gehemmt werden (z.B. Therapie von BRAF-mutierten Melanomen mit Vemurafenib und/oder Dabrafenib).

 

Die molekulare Diagnostik am Zentrum für Dermatopathologie erfolgt im Labor von PD Dr. Juliane Alt-Mörbe. Sie umfasst u.a.

  • PCR-Untersuchungen
  • FISH/CISH-Untersuchungen
  • Next Generation Sequencing (NGS)

Für seltenere Fragestellungen besteht eine Zusammenarbeit mit dem Molekularpathologischen Labor des Instituts für Klinische Pathologie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Leiter: Prof. Dr. Martin Werner).

Von wenigen Ausnahmen abgesehen (HPV-Sequenzierung bei V.a. Cervix-Karzinom, Mykobakterien), ist die molekulare Erregerdiagnostik keine Kassenleistung und kann daher nur bei sehr strenger Indikationsstellung oder bei Privatpatienten (ggfs. auch als IGeL-Leistung nach Zusendung des Formulars zur Kostenübernahme) angeboten werden.

Bei Gewebeproben, die für längere Zeit dem Formalin ausgesetzt waren, nimmt die Sensitivität der Untersuchung ab. Wenn eine PCR-Diagnostik absehbar ist, sollten die Biopsien nicht vor dem Wochenende oder Feiertagen erfolgen. Die Sensitivität der PCR ist bei in physiologischer Kochsalzlösung übersandten Biopsaten größer (relevant u.a. für die Borrelien-PCR).